Fair und Friedliebend. Als wir unseren Fanclub gegründet und uns eine Satzung gegeben haben, war es uns wichtig, dass diese Werte für uns als Fanclub maßgeblich sind.
Jetzt, nach den Ausschreitungen beim letzten Heimspiel gegen RB Leibzig, haben diese Begriffe für mich noch einmal an Bedeutung gewonnen. Ich selber war nicht bei dem Heimspiel gegen RB. Aber die Vorfälle haben mich seitdem begleitet. In den Medien wird darüber berichtet und diskutiert, auch als ich am Montag ins Büro kam, wurde ich sofort darauf angesprochen.
Natürlich möchte ich nicht mit den Menschen, die am Samstag „ausgerastet“ sind in einen Topf geschmissen werden. Ich sage mir: das bin nicht ich. Kann mich einreihen in die Stimmen, die sagen: das ist nicht unsere BVB Familie. Ist aber vielleicht zu einfach. Denn, ich bin Dortmund Fan und werde als solcher auch in der Gesamtheit von anderen wahrgenommen. Das schmerzt. Ich frage mich in diesem Zusammenhang, ob es den gemeinsamen Wertekanon überhaupt gibt. Gewalt als Mittel von vermeintlichen Werten war nie und ist für mich nicht der richtige Weg. Wohin das führt, wissen wir.
Ein Zeichen setzen gegen Gewalt finde ich deshalb sehr wichtig und fand die Aktion gegen Gewalt vor dem Pokalspiel gegen Berlin am Mittwoch richtig gut. Aber das ist auch nur ein Zeichen. Ich wünschte, ich wüsste wie man gegen Hass und Agressivität ankommt. Nicht nur beim Fußball. Und zum Schluss noch eine kleine Bemerkung. Ich finde, Mitglied eines Traditionsvereins zu sein, macht mich nicht automatisch zum besseren Fan. Unabhängig von der Beurteilung eines Retortenclubs wie RB.
Monika Westenberger, 2.Vorsitzende